Febr. 2018
Erinnert sich eigentlich noch jemand an die Kalauer
der 80er Jahre, wenn’s um Textverständnis von Computern ging?
Ins Alltagsdeutsch übersetzt lautete dann der Bibelspruch (Matthäus, 26,41): „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach“
wie folgt: „Der Schnaps ist gut, aber das Tatar hat einen Stich.“
Na schön, das war einmal. Heute gibt’s Online-Übersetzungen
vom Feinsten. Ganz zu schweigen von kompliziertesten Recheninhalten,
für die das menschliche Gehirn jahrelange Anstrengungen
unternehmen müsste. Erinnern wir uns den Schachwettkampf
Kasparow vs. Computer, den das elektronische Superhirn
„Deep Blue“ gewann. Das geschah am 10. Februar 1996. Gilt heute
unter Programmierern als Brot- und-Butter-Service.
Man nennt es Künstliche Intelligenz – kurz „K I“.
Die stößt allerdings an Grenzen. Das System mag eingestellt sein auf komplizierteste Denkvorgänge klarer logischer Art. Wenn keine
Kreativität im Spiel ist, könnn die Algorithmen uns gnadenlos überlegen sein. Die Frage „was ist überhaupt Intelligenz“ müssen wir zwar den
Philosophen überlassen, aber menschliches Leben spielt sich nicht nur
auf dem Feld der Nutzbarkeit ab. Gewiss, Smartphones und
Computer lassen sich bereits über das eigene Gesicht
entsperren, was durchaus für deren stärkere kognitive Fähigkeiten
spricht, aber wenn in Facebook das nackte kleine Mädchen,
das in Panik vor dem Vietkong flieht, als Porno eingestuft
wird, trifft das natürlich nicht den Tatbestand der
Obszönität, es sei denn in einem übertragenen und damit
noch grausameren Sinn. Das beanstandete Bild war
demnach auch bald darauf wieder da - menschliche Einsicht
hatte gesiegt. Und mit ihr das Unwägbare, die Erkenntnis,
die Einsicht, der Geschmack, die Urteilskraft, die Subjektivität ,
das ethische Empfinden , die Empathie, die Phantasie, vor allem
die Phantasie – es gibt so viele Betrachtungsweisen, die dem
Apparate-Denken überlegen sind. Keine Sorge, wir werden
noch gebraucht.
Und was also bitte ist KI, die künstliche Intelligenz? Meine
persönliche, mit Sicherheit unwissenschaftliche Grenze
ziehe ich an einer Stelle mit der Frage: Kann das System
selbstständig lernen und besser werden? Kann es auf
Situationen reagieren, die von seinen Programmierern so
nicht explizit vorgesehen waren? Klingt bescheiden.
Doch die Möglichkeiten sind nun mal fast unendlich.
Frankensteins Monster, das sich gegen seinen Schöpfer wendet,
gehört allerdings ins Reich der Fabel.
Unsere Probleme sind irdischer. Wir wissen ja inzwischen, dass
unsere Netzkapazitäten weit hinter denen unserer europäischen Nachbarn hinterherhinken.
Frau Merkel, das muss schneller gehen. Selbst Frankreich, in vielen Augen der kranke Mann Europas, ist besser
für die Zukunft gerüstet als wir. Schluss mit Technikfeindlichkeit.
Einen kleinen Beitrag dazu will auch der SCC mit
dem Info-Tag leisten. Darum auch haben wir die
Anfangszeit verändert: statt 16.00 Uhr nun also um 14.00 Uhr, damit auch alle bei Tageslicht wieder
zu Hause sein können.
Darüber hinaus wird es noch mehr Änderungen geben,
von denen wir uns noch mehr Zuspruch erhoffen.
Darüber dann beim nächsten Mal.
Ihr
Manfred Grudda
Vorsitzdender
und Karin von Faber
Mitglied des Vorstands