Heute haben wir die traurige Nachricht, dass Karin Anfang November verstorben ist.
Wir sind sehr traurig. Karin war lange Jahre im Vorstand und hat den Verein mitgeprägt. Wir werden sie sehr vermissen.
Dez. 2020
Karin von Faber unterstützt den Senioren Computer Club mit ihrer Pressearbeit.
Über Karin gibt es auch im Internet viele interessante Artikel. Einfach mal googeln. :-)
Wir freuen uns, dass sie in unserem Club bei der Vorstandsarbeit mithilft. Um Aktionen wie z. B. unsere Infotage anzukündigen schreibt sie regelmäßig interessante Kolumnen.
Diese Beiträge werden hier in loser Reihenfolge veröffentlicht.
Wir wünschen viel Spaß:
Mai 2017
Die Birken machen grünen Knicks:
Er lächelt. Lächelt. Und die Kusche rollt.“
zauberhaft unsere deutsche Sprache sein kann.
Ihr
Manfred Grudda
Vorsitzender
und Karin von Faber
Mitglied des Vorstands
April 2017
Michal Kosinskis Fach war die Psychometrie, das wissenschaftliche Unterfangen, die Persönlichkeit eines Menschen zu vermessen. Michal Kosinski war ein vielversprechender Studiosus - und als er 2008 an der Cambridge University aufgenommen wurde, begann für ihn …ein neues Leben. Mit einem Studentenkollegen stellte Kosinski eine kleine App ins damals noch überschaubare Facebook. Auf “my Personality“ konnte man einen Psycho-Fragebogen ausfüllen, Beispiel: Lassen Sie sich bei Stress leicht aus der Ruhe bringen oder neigen Siedazu, andere zu kritisieren? Lapidare Fragen, keineswegs indiskret. Aber statt wie erwartet ein paar Dutzend Studienfreunde hatten bald Hunderte, Tausende, bald Millionen ihre innersten Überzeugungen preisgegeben. Alles drängelte zum Seelen-Strip. Plötzlich verfügten die beiden Doktoranden über den größten jemals erhobenen Befindlichkeits-Datensatz. Wie im Rausch begannen Kosinski und sein Team die Methode unablässig zu verbessern. Mittlerweile sind die so weit, dass sie nicht nur die Hautfarbe eines Facebook-Users bestimmen können, sexuelle Vorlieben, Intelligenz, Religionszugehörigkeit, sondern auch Alkohol-, Zigaretten und Drogenkonsum. Sogar, ob die Eltern einer Person bis zu deren 21. Lebensjahr zusammengeblieben sind, lässt sich anhand der Daten ablesen. Und Kosinski machte weiter. Bald konnte sein Modell anhand von 10 Facebook-Likeseine Person besser einschätzen als ein Arbeitskollege.70 Likes reichten, um die Menschenkenntnis einesFreundes zu überbieten, mit 300 Likes konnte Facebook das Verhalten einer Person besser einschätzen als deren Partner. Am Tag, als Kosinski diese Erkenntnisse publizierte, bekam er zwei Anrufe: eine Klageandrohung und ein Stellenangebot. Beide von Facebook. Irgendwann kamen Bedenken: was, wenn jemand dasgewaltige Potential seiner Menschensuchmaschinemissbrauchte, um die Bevölkerung zu manipulieren? Vonnun an begann er, seine wissenschaftlichen Arbeiten mit Warnungen zu versehen. Zu spät. Geschäftemacher saugten Honig aus seinen Forschungsergebnissen: die Firma „Cambridge Analytica“ ließ wissen: „Wir haben Psychogramme von Millionen Amerikanern.“ Und Vorstandsmitglied Steve Bannon, Herausgeberder ultrarechten Onlinezeitung „Breibtbard News“ ist gerade zu Donald Trumps Chefberaterernannt worden. Der Spiegel widmete Bannon eine Titelgeschichte „Trump und sein Mephisto“. Kosinski, inzwischen Professor an der Stanford-University Kalifornien, beobachtet die Entwicklung mit wachsendem Entsetzen, Nach dem Muster der Trump-Wahlhat auch nach allen Regeln der Wahrscheinlichkeitder Brexit stattgefunden. Am Pranger: Facebook und dieLeichtfertigkeit seiner User. Darüber wird noch zu diskutieren sein. Für die Frankreich-Wahlen jedenfalls steht Marine LePen schon in den Startlöchern – der Unterstützungvon Steve Bannon und „Cambridge Analytica“ kann sie sicher sein. Friedensnobelpreis hin oder her - wäre es nicht köstlich, die EU auseinanderbrechen zu sehen? In der Hoffnung, dass es so weit denn doch nicht kommt, erwarten wir zumindest einen erfolgreichen Info-Tag
Manfred Grudda Vorsitzdender
und Karin von Faber Mitglied des Vorstands
Seevetal November 2016
Der 6. Dezember und der SCC Info-Tag fallen diesmal zusammen. In 10 Jahren war das noch nie er Fall – noch ein Grund zum Feiern.
Ein paar kleine „Angebinde“ wird’s also geben, sozusagen für den Schuh. Dabei war der Heilige Nikolaus von Myra, dessen angeblichen Todestag wir begehen, sehr viel verschwenderischer mit seinen Gaben. Der Legende nach teilte er sein Vermögen mit den Armen und als ein verzweifelter Vater seine drei Töchter aus Armut zur Prostitution hergeben sollte, warf Nikolaus von Myra drei Goldklumpen in die Socken, die im Kamin zum Trocknen aufgehängt waren.
Seither der Brauch, braven Kindern zum Nikolaustag etwas in die Schuhe oder Strümpfe zu stecken.
- Der Heilige Nikolaus hat um 300 nach Christus gelebt.
Im 21. Jahrhundert haben Erwachsene freilich andere Bedürfnisse. Die digitale Revolution
entlässt ihre User. Unsereins wünscht sich einen Laptop, eine Google Smartwatch, einen
E-Book Reader. Auch die Entscheidung, ob Apple oder Microsoft, braucht Berater – schließlich
ist das eine Entscheidung für einige Jahre. Wie wär’s also, wenn Sie sich auf die (noch
zu füllenden) Nikolaus-Socken machen und den Nachmittag des 6. Dezembers
einfach bei uns verbringen würden? Da gibt’s zwar keine Weihnachtslieder, aber jede
Menge Tipps, worauf Sie beim Kauf achten müssen und Tricks, wie Sie die besten
Bedingungen für sich herausholen – seid klug wie die Schlangen
und ohne Falsch wie die Tauben. (Matthäus 10, 6)
Aber noch ist das SCC-Jahr ja nicht ganz abgelaufen: Denkt daran, das noch einmal
„Gemeinsames Üben am Notebook“ im Dorfhaus Maschen angesagt ist (11.0Uhr)
und - nicht vergessen - Workshop Internet (Mittwoch 14.30 Uhr im Medienentrum .
Oder wie wär’s mit dem Klönschnack um 17.00 Uhr im Nostalgie-Café Helmstorf?
Da gäbe es noch mal Gelegenheit, letzte Informatioen abzugreifen,
sprich das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden:
Diese Lehrstunde findet bei Kaffee und Kuchen statt.
Winfried Meyer, 2. Vorsitzender des SCC, und seine Frau Elisabeth
haben sensationelle Backrezepte. Ach es gib ja noch so viel zu tun
an diesem Mittwoch - packen wir’s an!
Schließlich ist der nächste SCC Info-Tag erst wieder im Neuen Jahr.
Bis dahin wünschen alles Gute
für die stressigen Weihnachtsfeiertage
und einen munteren Rutsch
Ihr Manfred Grudda
Vorsitzender
und Karin von Faber
Mitglied des Vorstands
Seevetal Mai 2016
Die Comic-Figur Dick Tracy ist Detektiv und wie fast alle Amerikaner verrückt nach Technik.
Seit den 30er Jahren geht der knackige Zeichentrick-Held auf Verbrecherjagd, erst in Zeitungen, später beim Film. Schon 1946 telefonierteder Mann mit seiner Armbanduhr und nutzte Video-Installationen am Handgelenk. Entsprechend hieß die Smartwatch fortan in den USA „Dick Tracy Watch“. Wie bei Jules Verne oder Isaac Asimov war also der Fortschritt inspiriert über den Umweg von Fiction-Autoren. Dafür allerdings, dass die künstliche Intelligenz tatsächlich eines Tages intelligenter ist als wir, also dass wir vollständig durch unsere Produkte ersetzbar wären, spricht rein gar nichts. Alle, selbst die raffiniertesten Entwicklungen sind in der Realität nichts weiter als Siliziumzombies ohne bewusstes Innenleben. Maschinen, die ein Komplott gegen die Arbeitsteilung und einen neuen Klassenkampf gegen die Menschheit führen, werden auf ewig das bleiben, was sie schon immer waren: Science Fiction. (Wie angenehm, immerhin so viel zu wissen.) Unser Gehirn ist schlichtweg zu erfinderisch.
Banales Beispiel: Ich gehörte zu jenem luschigen Teil der Menschheit, die das Auto immer unverschlossen auch nachts im Carport geparkt hat. Das lasse ich inzwischen bleiben, zu oft ist die Rede von Einbrechern und Autoklau. Aber jetzt haben die Diebe sich was Neues ausgedacht - beim Komfort-Schließsystem „Keyless“, bei dem der Fahrer nicht mal den Schlüssel für die Zündung braucht, geht das Klauprogamm so: Ein einfacher Sender plus Empfänger genügt, um das Funksignal des Schlüssels abzufangen und zum Empfänger eines Komplizen zu senden. Der wartet in der Nähe des Wagens, das Auto öffnet sich, der Dieb setzt sich rein und kann starten. Die ADAC-Motorwelt hat den Trick vorgestellt, RTL empfiehlt nun den Firmen, einen Schlüssel zu entwickeln dessen Signal ausschaltbar ist. Bis es den wirklich gibt, könnte man das Ding ja dick in Alufolie packen.
Na fein, ich seh‘ mich das schon so machen. Und was ist mit dem Credit Card System? Tatsächlich können Ganoven nicht nur die Karte am Automaten auslesen – inzwischen soll‘s unauffällige Scanner geben, mit denen das sogar bei solchen geht, die brav in der Handtasche stecken. Gegenmittel: eine Plastikhülle. Wir erkennen, die Spirale dreht sich, immer mehr Finessen machen die Runde. Immer mehr muss beachtet werden. Immer höher wird das Risiko, wir nehmen es hin, weil die Vorteile überwiegen.
Wirklich? Fest steht, dass die Leistungsfähigkeit einer heutigen Apple Watch die Apollo-Mondlandungsrechner bei weitem übertrifft. Der Apollo Guidance Computer von 1969 hatte einen Arbeitsspeicher von vier Kilobyte, seine Taktrate lag bei 100 Kilohertz. Mit der heutigen Apple Watch könnte Dick Tracy glatt auf dem Mond landen. Zumindest von der Rechenleistung her.
Der Mond muss es ja nicht gleich sein – auf der Erde gibt’s noch genug zu lernen. z.B. beim SCC Info-Tag,
sagt Manfred Grudda Vorsitzender
und Karin v. Faber
Mitglied des Vorstands
Seevetal April 2016
Lieber Leser,
ja, seine Katze hat einen Chip unterm Fell, sagt der Interviewpartner der „Tagesthemen“. Die Vorteile seien klar ersichtlich. Nicht nur, dass der kleine Streuner eindeutig identifizierbar wird, sondern weil das Mini-Implantat auch die Katzenklappe steuert, nur für das Tier mit dem Chip geht die Klappe auf. Auf der Cebit-Messe .in Hannover wurden nun Chips für unbepelzte Zweibeiner vorgeführt. Sie öffnen und schließen die Haustür, funktionieren beim Anspringen des Autos ebenso wie an der Kasse im Supermarkt. Und können auch sonst noch viele nützliche Dinge im Alltag verrichten.
Ist das nicht wirklich großartig? Nein, befand der Befragte im Fernsehen: Schließlich bin ich keine Katze. Ich will das noch immer alles selbst steuern. Wer so denkt, wird wohl auch nie im selbstfahrenden Auto unterwegs sein wollen. Man stelle sich vor: Der vollautomatische PKW kann, wenn man ihm seine Wünsche vorher eingegeben hat, seinen Parkplatz suchen, während der Fahrer längst in der Konferenz sitzt. Es kann den Nachwuchs vom Kindergarten abholen, die demente Großmutter zur Therapie bringen, den betrunkenen Enkel aus der Kneipe holen. Wie beim Taxi. Nur ohne Fahrer. Aber da war doch der Zusammenstoß zwischen Google-Auto und einem Bus. Ja, der PKW hatte wohl geglaubt, der Bus werde noch ausweichen – aber das, sagt Google, sei nur eine Lücke in der Software, die man sofort schließen könne.
Die Frage ist nur: Werden sich die Menschen jemals an den technisierten Alltag gewöhnen können? Der Roboter als Staubsauger mag ja noch willkommen sein, das vollautomatische Zugeh-Girl aber auch noch? Oder das Zimmermädchen im Hotel mit einem süßen menschlichen Gesicht und Rundungen an den richtigen Stellen?
Von diesem Gedanken ist es nicht mehr weit bis zur Geliebten aus Bits und Bytes. In Japan wird bereits daran gearbeitet, Sexpuppen mit künstlicher Intelligenz auszustatten. Vor allem Kopf und Gesicht müssen noch animieret werden. Bis Ende 2017 könnte dann so ein attraktives Geschöpf auf den Markt kommen, das sich mit seinem Besitzer sogar intelligent unterhalten würde. Das Mädel kommt in fünf Variationen raus, darunter „Wild Wendy“ die abenteuerlustige; „Frigid Farrah“, die schüchterne, sowie „Young Yoko“, die lernwillige. Preis: angedachte 7000 Euro.
Kann man aus den Entwicklungen solcher Spielzeuge schließen, dass mit unserer Gesellschaft etwas nicht mehr stimmt? Ach die Phantasie von Männern in allen Jahrhunderten war doch damit beschäftigt, sich willfährige Gefährtinnen zu formen – Hirngespinste, schon in der Antike vom Griechen-König Pygmalion geträumt. Oder in Jaques Offenbachs Oper „Hoffmanns Erzählungen“ genial in der Figur der Puppe Olympia fiktionale Wirklichkeit geworden. Bis die Puppe zerbricht und nur noch zuckende Augen und Arme und Beine und ein Räderwerk von ihr übrig sind. Entsetzen bei Hoffmann - aber Achtung: Der Zauberlehrling macht oft eine ziemlich uncoole Figur.
Beim SCC Info-Tag bleiben wir ohnehin auf dem Teppich,
das versprechen
Ihr Manfred Grudda Karin von Faber
Vorsitzender Mitglied des Vorstandes
Seevetal, Febr. 2016
Wie war zu Köln es doch vordem mit Heinzelmännchen so bequem.
Denn, war man faul, man legte sich hin auf die Bank und pflegte sich.
Da kamen bei Nacht noch eh man's gedacht........
Sie wissen es natürlich: die Heinzelmännchen.
Die hüpften und trabten und putzten und schabten…
Am nächsten Morgen jedenfalls war alles picobello.
Moment, sagen Sie, das gibt’s doch schon, haben
wir nicht längst das „Internet der Dinge“?
Oh doch. zumindest theoretisch: Jalousien, die
sich auf Befehl per Smartphone öffnen
oder schließen, der Kühlschrank, der Fotos von
seinem Inhalt versendet, das Navi, das
per Zuspruch funktioniert, all das gibt es ja längst –
nur ist die Zahl derer, die es nutzen, noch
immer verschwindend gering.
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg, 31, schwebt jetzt
vor, so etwas wie einen digitalen Assistenten
fürs Haus zu entwickeln. Der gute Geist für alle
Lebenslagen, eine „einfache künstliche Intelligenz,
die das Haus betreut und die Bewohner
in allen Belangen unterstützt.“
Das ist keineswegs in Wolkenkuckucksheim
angesiedelt und sogar die angesetzte Frist von einem
Jahr (!) scheint nicht mal utopisch.
Schließlich gibt es ja schon viele Möglichkeiten. Vereinfacht
gesagt, käme es fast nur noch darauf an, alle diese
elektronischen Bausteine zu vernetzen, die oft allerdings nicht
dieselbe „Sprache“ sprechen, und – ebenso wichtig
wie die Unternehmung selbst – benutzerfreundlich
hinzukriegen. Was nutzt schließlich die schönste Installation,
wenn man sie nicht beherrscht? Der Besuch des Technikers,
Kilometergeld inklusive, ist keineswegs immer willkommen.
Forderung Nummer zwei: Das elektronische Heinzelmänchen
sollte auch – sagen wir für Normalverdiener – im Rahmen
ihres Budgets für Anschaffungen liegen. Mehr als die
teuerste Waschmaschine, aber doch weniger als
als der billigste Kleinwagen müsste der Standardpreis liegen.
Bitte, ohne Grenzen nach oben. Wer richtig viel will,
kann auch richtig viel zahlen.
Die Jung-Familie Zuckerberg dürfte mit all dem keine
Probleme haben. Im offenen Brief an ihre
Tochter Max spricht das Ehepaar – sie ist übrigens
Kinderärztin - von der moralischen
Verpflichtung gegenüber allen Kindern der
kommenden Generation und spendet
darum 45 Milliarden Dollar. Zum Vergleich:
Deutschlands Entwicklungshilfe-Etat beträgt 6,9 Milliarden.
Es gibt noch Menschenfreunde? Glauben wir’s
einfach mal.
Die Geschichte von den Heinzelmännchen
geht freilich schlecht aus: Die Frau des Schneiders streut
Erbsen auf den Boden, die Männchen rutschen aus.
Sie stürzen. Und kommen nie wieder. „Ach dass es noch
wie damals wär. Doch kommt die schöne Zeit nicht
wieder her.“
und Karin v. Faber
Mitglied des Vorstands
Seevetal 20.10.2015
"ergab die Schulnote 2"
Stell Dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin,
weil es gar keinen Ort gibt, an den man
gehen könnte. Der Krieg findet im Cyber statt,
keine Neuauflage des Trojanischen Kriegs,
aber doch einer der Trojaner, der Viren und Würmer.
Manchmal beginnt die Katastrophe tatsächlich mit einer
Email, die jemand unbedacht geöffnet hat . Es
ist die eine infizierte Mail, die zur Großattacke ausreicht.
Auf einmal sind da Programme,
die Dateien löschen, Passwörter kopieren und ganze
Rechnersysteme lahmlegen.
Aber Gründe für verhängnisvolle Ausraster gibt’s genug.
Erst im April verkündete des Weiße Haus, dass
russische Hacker das E-Mail-Postfach von Präsident Obama
geknackt hatten. Im Mai attackierten Unbekannte das
Datennetz des Deutschen Bundestags. Im Juni
wurde bekannt, dass chinesische Hacker
vier Millionen Mitarbeiter von US-Behörden ausspioniert
hatten. Im Juli berichtet Spiegel Online über den
Trojaner Regin, der von der Leyens Bundeswehr bedroht.
Die Katastrophe besteht darin, dass die Dimensionen
sich verschoben haben: Eine Bombe ist schrecklich,
aber es ist nur eine. Kommt dagegen eine Cyberwaffe zum
Einsatz, bewegt sie sich durch die
Computer und infiziert das Netz auf Ewigkeit.
Was Facebookusern tagtäglich vermittelt wird,
nämlich dass das Netz nichts vergisst –
hier wird es schicksalhaft: Eine Cyberwaffe
verschwindet nicht, sie bleibt. Beispiel: der Computerwurm
Stuxnet. Die USA entwickelten ihn, um das
Iranische Atomprogramm zu stören. Aber die Rache ist
bitter: Stuxnet wurde längst als Retourkutsche gegen
Washington eingesetzt.
Kann man überhaupt noch verhindern,
dass diese Programme sich weiter ausbreiten und
es irgendwann tatsächlich zum Supergau
kommt? Man kann. Man muss. Durch politische Ächtung,
durch verstärkte Sicherheitsmaßnahmen
in allen Bereichen. Dabei ist es nicht damit getan,
immer mehr Verschlüsselungen vorzuschreiben,
bis wir genervt die alte Reiseschreibmaschine wieder vom
Dachboden holen und unsere Nachrichten mit
Post und Briefmarke befördern.
Wir sind doch erwachsen geworden: In Zukunft werden
nicht mehr flotte Innovationen den Verkaufserfolg
garantieren, sondern die Beantwortung der Fragen nach
der effizientesten Firewall und dem überzeugendsten Virenprogramm.
Hacken darf sich nicht mehr lohnen. Nicht nur
wenn es um die großen, sondern auch
wenn‘s um die kleinen Kriege geht. In unser aller
Interesse muss gefordert werden: Schützt
unsere Computer besser. Ihr habt genug Dollarmilliarden
gemacht, jetzt sind wir dran. Mit unserer Sicherheit.
Kann es sein, dass Computer auf dem
Weg durch die Institutionen langsam aber sicher
bereits ihr Ziel erreicht haben - sprich die Regularien
aller menschlichen Beschäftigungen zu
übernehmen. Sie fliegen für uns durch die
Galaxien, sie parken das Auto ein und
füllen den Eisschrank auf. Was lassen wir uns nicht
alles von schlauen Rechnern verklickern, befehlen,
nahebringen, wir lassen uns zur Ordnung
rufen, belügen, betrügen und manchmal sogar
ins Bockshorn jagen. Die Mechanismen
durchschauen wir im Allgemeinen zu spät.
Der Bundestag abgehört? Fast schon
Peanuts. Die französische Regierung ausspioniert?
Nicht unser Problem. Die britische
Botschaft in Berlin als Zentrale eines gigantischen
Spinnennetzes zur Ausforschung Europas platziert?
Ach was. Nicht mal mehr die Datenvorratsspeicherung
treibt uns auf die Barrikaden. Mögen sich die
Politiker die Lippen fusselig reden – wen ficht’s schon an,
wir sind die mit der Elefantenhaut. Der Preis der
Freiheit ist die Durchsichtigkeit jedes Einzelnen von uns.
Dabei sind die Konsequenzen aus dieser Art Attacken
noch gar nicht abzusehen. Werden vertrauliche
Nachrichten nun nicht mehr per Email gepostet werden
können - und seien sie auch noch so gut
verschlüsselt – sondern durch Boten wie einst
zugestellt? Oder müssen sich – noch makabrer –
Betroffene wieder unter freiem Himmel
treffen wie zu Zeiten von Horch und Kuck?
Was wäre überhaupt, wenn Computer das Ende der
Menschheit längst programmiert hätten?
Wenn sich die Rechner dieser Erde verabredet
hätten, sämtliche Kernkraftwerke explodieren
zu lassen? Das ist natürlich ein rein hypothetischer
Gedanke, dem Hirn eines Science Fiction Autors
entsprungen. Nur: wenn grundsätzlich nichts mehr
auszuschließen ist, warum gerade dieses nicht?
Da spinnt „Mr. Google“ Larry Page gerade
sein Konzept von einer besseren Welt, in der alles
möglich ist, wenn nur die Algorithmen
mitspielen und urplötzlich fühlt man sich an Goethes Mephisto
erinnert: „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets
das Böse will und stets das Gute schafft.“
Oder so ähnlich. Sollten wir uns da irgendwie verhört haben?
Ach genießen wir erst mal den Sommer.
Im Herbst können wir ja noch mal darüber reden.
Beim SCC Info-Tag jedenfalls geht’s
um die ganz konkreten Probleme mit dem Rechner
Und davon gibt’s genug,
wissen auch die Mitglieder des Vorstands
Karin von Faber
Kann denn das die Wahrheit sein? Unsere Innenstädte
sind nicht attraktiv genug: Eine Umfrage unter
33 000 Bürgern ergab die Schulnote 2,7 - also eine 3 plus.
Erkenntnis: Speziell für junge Leute wird schlicht zu
wenig getan. Wo bleiben die nützlichen City-Apps
fürs Handy, wo der flächendeckende WLAN-Zugang
in der City? Ältere vermissen vor allem
Lebensmittelgeschäfte, allen ist gemeinsam, dass sie
über hohe Parkgebühren klagen und
überhaupt mehr verkaufsoffene Sonntage wünschen.
Die Tendenz ist fatal: Werte verändern ich.
Potentielle Kundschaft beschränkt sich immer mehr
aufs Windowshopping, Geguckt wird in der
Stadt, gekauft im Internet.
Der gläserne Kunde macht’s möglich. Nicht nur, dass
Amazon und Co. inzwischen ziemlich genau
wissen, woran der Verbraucher Interesse hat, sie wissen
auch, wieviel Sie dafür ausgeben können. Bei
Marktführer Amazon ändern sich die Preise jeden Tag
2,5 bis 3 Millionen Mal. Wer’s ausprobieren will,
sollte wissen, wie man sich Preisschwankungen zunutze
machen kann: Am Mittwoch ist Elektronik
billiger, am Donnerstag Schuhe, am Freitag Kosmetik.
Risiken und Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen.
Verdammenswerte Praktiken? Wer heute noch den Listenpreis
fürs Auto zahlt, ist sehr dumm oder sehr reich.
Und was das Ausspähen des Kunden angeht, kann
man sicher sein, dass ein gewitzter Verkäufer jeden bereits
beim zweiten Wimpernschlag taxiert hat.
Wie halten wir’s also?
Na gut, Online-Kauf ist was für Eilige. Bestellt,
geliefert, verbraucht. Bei Nichtgefallen zurück. Für difficile
Wünsche weniger geeignet. Den neuen Fußboden
muss man schon mit eigenen Augen gesehen, das kostbare
Stöffchen mit eigener Hand berührt haben.
Was spricht fürs City-Shoppen?
Viel. Vielleicht ist es ja dieses inszenierte Erlebnis, das
so viel mit Sensorik zu tun hat, mit Anfassen, jenem sinnlichen
Gefühl der Haptik, dass uns als Kinder Teddybären
ausweiden ließ und Seifenblasen mutwillig zum Platzen brache.
Okay, heute lieben wir’s erwachsener – wie wär’s mit
Probeliegen beim Bettenkauf frei nach Loriot?
Ein wahrhaft uriges Vergnügen, das erst mal gar nichts kostet.
Genau wie die Weinprobe im gemütlichen Ausschank –
virtuell geht da gar nix.
Noch Fragen bitte?
und Karin v. Faber
(Mitglied des Vorstands)
Abschaffung des Gelds
Ein ganz Schlauer hat schon mal einen Nachruf auf das Portemonnaie verfasst. Ohne Geld sei die Welt doch viel lebens- und liebenswerter, meint dieser Mann. Gemach, gemach, gemeint ist nicht die Abschaffung aller Werte für Waren und Dienstleistungen. Gemeint ist nur die fast völlige Abwesenheit von Münzen und vor allem von Papiergeld. Vorschlag: 5 € in bar, alles andere per Karte. Der Bäcker an der Ecke bekommt also seine 2 € 95 nach wie vor, aber schon wenn Sie Appetit auf eine Tortenplatte haben, funktioniert’s nur noch mit Plastikgeld. Wie bitte? Das hat sich doch ein krankes Gehirn ausgedacht. Stimmt aber nicht. Es sind viele kluge Köpfe. Die Vorteile liegen auf der Hand, sagt der Ökonom Thorsten Polleit, denn das Papiergeld gilt als Muttermilch des Verbrechens. Und der Wirtschaftsweise Bofinger resümiert: Wo kein Bargeld ist, kann auch kein Schmuggel sein, also auch kein Kapital am Fiskus vorbei. Zins und Zinseszinsen sind mittlerweile de facto ohnehin abgeschafft. Dafür herrscht Konsumterror: Das letzte Geld hat leider keine Taschen. Schwarzarbeit indes ginge gar nicht mehr: Wie soll man den Gärtner entlohnen, der steuerfrei den Rasen mäht, wie die Putzfrau, die das Taschengeld aufbessert? Ob es die gehorteten Konten auf den Cayman-Inseln betrifft oder den Kokain-Fund im Hamburger Hafen - nichts geht mehr. Der IWF müsste sich nur noch einig sein. Es sind mächtige Männer, die den Gedanken vorantreiben. Harvard-Professor Ken Rogoff,einst Chef-Ökonom des IWF, verkündete anlässlich einer Gastvorlesung in München „Papiergeld ist das einzige Hindernis, die Zentralbankzinsen weiter zu senken. Seine Beseitigung wäre eine sehr einfache und elegante Lösung für das Problem der Deflation.“ Schöne neue Welt. Schon kursiert eine E-Mail der AfD-Sympathisantin Beatrix von Storch, geboren als Herzogin von Oldenburg, in der zur Petitions-Kampagne gegen die Abschaffung des Bargeldes aufruft. Schlachtruf: „Bargeld ist gedruckte Freiheit. Schützen wir sie.“ Wie wahr: Wenn nichts mehr geht ohne Karte, haben wir den totalen Überwachungsstaat. Damit nicht genug, digitale Phantasien gehen mittlerweile so weit, dass jeder Schuh mit einem weltweit einmaligen Chip versehen wird, der nachvollzieht, ob sein Besitzer z. B. einen Waldspaziergang macht oder auf Freiersfüßen ist. Genug der Schreckensvisionen. Wir werden ja sehr wenig davon merken. Auch und gerade wenn wir einem Mord zum Opfer gefallen sein sollten, wäre der Gedanke doch wunderbar, wie einfach die Aufklärung für die Polizei sein wird. Denken Sie mal darüber nach.
Karin von Faber